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Hoch die Tassen

Ich feiere schon immer gerne rauschende Feste. Meine Freunde kennen mich aus der Vergangenheit noch als die, die immer mit dem Tablett voll Schnapsgläsern durch die Menge lief und zum feucht fröhlichen treiben animierte. Es gab Frikadellen, Fladenbrot und Chips. Getrunken wurde aus überlangen Strohhalmen oder Plastikbechern. Haufenweise Papierservierten sind wenn nicht am Mund irgendwann auf dem Boden gelandet und haben sich in Getränkeresten festgetrampelt.

Feiern tun wir immer noch gerne, aber der Stil hat sich etwas geändert. Der Schnaps fließt nicht mehr ganz so leicht und man kann sich am nächsten Tag noch an den gesamten Abend erinnern. Gerade letzteres empfinde ich als äußerste Bereicherung. Und natürlich werden vorher auch nicht mehr haufenweise Chipstüten in den Einkaufswagen geladen.

Aber wie bekommen wir unsere Feste Müllfrei?

Geschenke

Es hilft, wenn Freunde und Verwandte über den Lebensstil im Bilde sind und genug Zeit und Gelegenheiten hatten wirklich zu verstehen, was das bedeutet. Bereits auf der Einladung formulieren wir sehr genau, was wir uns wünschen und vorstellen. zum Beispiel:

Liebe Freunde

Wir feiern Geburtstag!

Wer schon im letzten Jahr dabei war, weiß bereits, dass man uns nichts schenken kann. Verzichtet also bitte auf Geschenke, Anstandsmitbringsel oder Blumen. Damit aber niemand mit leeren Händen kommen muss, wünschen wir uns eure tatkräftige Beteiligung an einem bunten Buffet und einer flüssigen Hausbar.
Wir sorgen für ein paar Kästen Bier und unalkoholische Getränke, Brot und Dips und bei allem anderen lassen wir uns von eurer Kreativität überraschen.

Aber: Das wichtigste aber seid Ihr und die Hauptsache ist, dass Ihr zahlreich erscheint.

Wir freuen uns auf euch!

Verpflegung

Damit schlagen wir direkt einen Haufen Fliegen mit einer Klappe:

– Wir bekommen keine Geschenke, die wir nicht haben wollen in Verpackungsmaterial, dass wir nicht haben wollen.
– Es muss aber trotzdem keiner mit leeren Händen kommen und sich dabei irgendwie blöd fühlen.
– Wir müssen uns keine Gedanken über genügend Verpflegung machen.
– Jedes Fest ist immer wieder eine Überraschung. Man weiß nicht wer was mitbringt und es ist immer wieder spannend, welche Köstlichkeiten nachher auf dem Tisch stehen.
– Auch Gäste die sich nicht kennen kommen leicht ins Gespräch über Rezepte und Kochanregungen.
– Ein kleiner Funke mitdenken und Müllvermeiden springt so auch schon im Vorfeld an jeden Gast über.

Die Gäste, die uns schon etwas besser kennen bringen ihre Leckereien auf Tellern, in Dosen in Säckchen… mit. Nur ganz vereinzelt taucht noch manchmal  ein handelsübliches Plastiktöpfchen aus dem Supermarkt auf.

Getränke

Für die Flüssige Verköstigung greifen wir immer auf unsere Lieblingsbier zurück. Bio-Bier, in Pfand-Glasflaschen, ungefiltert, ohne Kronkorken mit Plopp-Verschluss in wunderschönen Holzkästen. Und das ganze auch noch super regional von der Hellers-Brauerei um die Ecke. Die tollen Flaschen erlauben zudem einen weitgehenden Verzicht auf Gläser, die dementsprechend nicht so leicht ausgehen können. Die alkoholfreien Getränke kommen aus Pfandflaschen aus dem Biomarkt, gepaart mit unserem Wassersprudler.

Geschirr

Unser Bestand aus Geschirr und Besteck ist ein wild zusammengewürfeltes Sammelsurium. Kein Teller gleicht dem anderen und jeder Löffel ist unterschiedlich groß. Und genau dieses Geschirr kommt auch auf Feiern auf den Tisch. Passend zu dem Überraschenden Buffet aus zusammengewürfelten Leckeren passen sich auch so Gläser und Teller diesem Stil an. Und wenn es keine sauberen Teller mehr gibt, gibt es halt keine mehr. So wird vielleicht doch mal besser auf den eigenen Teller aufgepasst, sich ein Teller geteilt oder im Zweifelsfall halt einfach einer gespült. Bisher gab es noch keine Beschwerden.

Servietten

Trotz einem gewissen Chaosprinzip wollen wir es uns aber nicht nehmen, mit feinsten Stoffservietten zu dinieren. Unseren Bestand an Stoffservietten haben mittlerweile so aufgestockt (aus alten Bettlagen genäht), dass wir für alle Extremsituationen gewappnet sind. Wer will da noch eine Einweg-Serviette haben.

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Cocktails

Falls tatsächlich mal jemand den Gin im Gefrierfach und Tonic und Gurke im Kühlschrank findet und kreativ kombiniert, braucht natürlich auch einen Strohhalm, wie es sich gehört. Glücklicherweise waren es bisher nie mehr als vier Personen gleichzeitig, da uns sonst die Metallstrohhalme ausgegangen wären.

Chips & Co

Chips zu ersetzten haben wir gar nicht erst versucht. Bei uns steht so viel leckeres auf dem Tisch, da vermisst, die Tüte Chips nun wirklich niemand. Wenn ihr aber gerne auch Knapperzeug für eine Feier hättet, ist auch dafür das Internet eine lukrative Adresse. Zum Beispiel hier bei Eat Smarter.

Und nun hoch die Tassen…ähhh Gläser…..ähh Flaschen !

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