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Käffchen !?

Ein kleines Erfolgserlebnis kann ich mir heute auf die Fahne schreiben.

Bisher gab es bei uns zu Hause immer Kaffee aus einer Kaffeepad-Maschine. Generell ist das, glaube ich, auch keine schlechte Sache, da der Kaffee portionsweise zubereitet wird und somit auch immer getrunken wird. Die Kaffeepads an sich sind ja auch kompostierbar und stellen kein Problem dar. Die Verpackung der Pads aber schon. Die gibt es nur in Kunststoff eingeschweißt – verständlich, denn nur so bleibt das Aroma des gemahlenen Kaffeepulvers erhalten. Da man diese Tatsache kaum ignorieren werden kann, kann eine verpackungsfreie Variante also nur mit dem Einkauf von ganzen Kaffeebohnen funktionieren.

Bei einem Wochenende mit Freunden in der Eifel führte uns unser Sonntagsausflug auf einen holländischen Antikmarkt. An sich war es schon sehr kurzweilig in den alten Schätzen rumzukramen, aber es sind auch ein paar nützliche und garantiert gebrauchte Accessoires dabei herum gekommen. Neben einer wirklich günstigen Angel zum Beispiel eben auch eine Kaffeemühle.

Dieses Wochenende habe ich dann die Möglichkeiten des Einzelhandels bei uns in Köln unter die Lupe genommen. Gefunden habe ich drei Kaffeeröstereien: – Van Dyck in Ehrenfeld – Schamong Kaffee ebenfalls in Ehrenfeld und – Moxxa Caffè am Rudolfplatz. Je häufiger ich mit meinem Fahrrad durch die Straßen radele, desto mehr Kaffeeröstereien finde ich. Die scheint es echt überall zu geben.

Alle drei der oben genannten vertreiben Fair gehandelten Kaffee, Van Dyck und Schamong tragen zudem noch das Biolabel. Bei Van Dyck habe ich per Email angefragt, ob ich meinen Kaffee auch in mitgebrachte Gefäße gefüllt bekäme. Die Antwort war äußerst erfreut über das Vorhaben und ein Rabatt wurde mir zudem eingeräumt. Auf Grund der räumlichen Nähe, habe ich mich diesmal aber für die Moxxa Rösterei entschieden. Die Bedienung war durchaus hilfsbereit, hat aber ein bisschen gebraucht, um zu verstehen, warum ich keinen fertig abgepackten Kaffee haben möchte. Als es dann Klick machte, habe ich den Kaffee aber ohne Probleme in meiner Kaffeedose lose mit nach Hause nehmen können.

Dort angekommen, liegen nun alle benötigten Zutaten beisammen: – Die unverpackten Kaffeebohnen – Die Kaffeemühle und – Die italienische Espressomaschine. (Die wird natürlich nicht benötigt. Eine normale Kaffeemaschine oder ein Aufguss aus dem Wasserkocher tun es auch. Allerdings gibt es hier auch wieder die verpackten Kaffeefilter.)

Kaffeestillleben

Kaffee aus der Mühle

 

Die Kaffeezubereitung dauert nun bedeutend länger und ist mit mehr Arbeit verbunden, als das Einlegen eines Pads in eine Maschine. Aber wer kann schon sagen, dass die totale Zeitoptimierung das erstrebenswerteste Ziel ist. Jetzt ist das Kaffee Zubereiten wieder ein Prozess, dem etwas ritualhaftes innewohnt, ähnlich einer asiatischen Teezeremonie. Vielleicht muss man sich auf dieses bisschen Entschleunigung einfach einlassen. Da ich  schon eher zu der schnelleren und auch oft unentspannten Sorte gehörte, wird mir ein bisschen entspanntes Kaffeemahlen bestimmt nicht schaden.

Kaffee auf Reisen

In Thailand ist es nicht leicht einen richtigen Kaffee zu bekommen, da sich auf wundersame Weise der Instantkaffee im ganzen Land etabliert hat. Umso größer ist die Freude, wenn es frische Kaffeebohnen im Angebot gibt. Für diesen traumhaften `Real Coffee´ werden die Kaffeebohnen einfach in einem Mörser portionsweise zerstoßen.

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So cool kann Kaffeemörsern sein

Das ist doch mal wieder ein Beispiel dafür, wie wunderschön einfach Welt sein kann, nachdem ich mir solange den Kopf über das Kaffee-zubereiten zerbrochen habe. Und auch die Vietnamesen, die übrigens einen traumhaften Kaffee zubereiten, der eine leicht schokoladige Note mit sich trägt, haben ein vollkommen rückstandsfreies System entwickelt. Dieses kleine Aluminiumgefäß beinhaltet den Kaffeefilter, das Kaffeepulver und das langsam durchtropfende Wasser. Ist der frisch aufgebrühte Kaffee durchgelaufen, wird der Deckel zum Untersetzer für den tropfenden Kaffeefilter.

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vietnamesischer Kaffee

 

 

5 Kommentare

  • Nadine

    Auch wenn der Beitrag schon etwas älter ist wollte ich ergänzen, dass es mittlerweile auch waschbare wiederverwendbare Kaffefilter gibt. Diese kommen bei mir in den Porzellankaffefilter und werden auf die Kanne gesetzt. Nun noch den Bohnenkaffe aus der Handmühle rein und heißes Wasser drüber gießen.
    Wenn man weiß, was man für seinen Kaffee getan hat schmeckt er gleich viel besser 🙂

  • Julia

    Wir benutzen nur noch die French Press. Dafür braucht man keine Papierfilter. Einfach Kaffee mit heißem Wasser übergießen und nach dem Ziehen den Kaffeesatz herunterdrücken. Fertig.
    Viele Grüße,
    Julia

  • Gregor Witt

    Ich bin glücklich darüber, heute meinen erste Kaffebohnen in der mitgebrachten Dose gekauft zu haben. Danke Olga für den Hinweis auf die Rösterei Van Dyck.

  • Franziska

    Hallo!
    Zuerst muss ich mal schreiben, dass ich deinen Blog sehr gerne lese. Vor Allem, weil ich mir zur Zeit über genau die gleichen Dinge Gedanken mache. Aber nun zum Kaffee! 😉 Es gibt befüllbare Pads:
    Ich habe genau die gleichen. Die gab es mal zufällig in einem Laden bei mir um die Ecke. Sie funktionieren einwandfrei! Sie lassen sich dann nach dem Benutzen einfach mit Wasser ausspülen.

    Viele Grüße!

    • 0wastey

      Wow, danke für den Tipp, das wusste ich gar nicht. Vielleicht werde ich meine Padmaschine dann doch lieber noch mal behalten 😉

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